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GERMAN PRESS EXTRACTS
"Can were our clarion call, our initition to our future"
"When I worked on the pieces I nearly always found the original better than what I had done."
13 Studio-Alben brachte die Kölner Gruppe Can von 1969 bis 1978 heraus, doch der Einfluß dieser Werke strahlt bis in die jüngste Gegenwart. Auch wenn Can in der damaligen Szene zu den populärsten deutschen Bands gehörten und beim Wiederhören somit Erinnerungen wie Haschkrümelsuchen im Flokati unausweichlich sind, klingen ihre Platten noch heute so frisch und so visionär wie immer schon. Neben Kraftwerk waren sie die unbestritten wichtigsten Vertreter innovativer Musik aus dem Deutschland jener Epoche, hatten internationale Erfolge und werden von Musikern der unterschiedlichsten Richtungen und Geburtsdaten immer wieder als ein wichtiger Einfluß zitiert, Für die heutige Musiklandschaft gilt: Selten zuvor haben sich Can irgendwo so heimisch gefühlt wie in der Welt der elektronischen Percussion und Breakbeats."Gerade im DJ- und Techno-Bereich gibt es so einige Sachen, die ich richtig gut finde. Can bedeutete immer höchste Disziplin, im Gegensatz zu überflüssigen Soli und musikalischer Geschwätzigkeit. WestBam (dessen Can-Remixe von .....And More" sind die erste Auskoppelung von "SACRILEGE") hat im Merve-Verlag ein Buch herausgebracht, in dem ich unsere damalige Haltung wiederfinde. Für ihn ist ein Rave einfach Kunst. Die Idee aus Spontaneität eine offene Form zu schaffen, die niemals zum Ende kommt, entspricht unserem damaligen Ansatz." Es wäre verführerisch,wie im Falle Kraftwerk von einem spezifisch deutschen Sound zu reden oder gar das Krautrock-Revival ins Spiel zu bringen. Doch mit beidem haben CAN sehr wenig gemein. Ihre Nähe zur heutigen Techno-Szene liegt darin begründet, daß bei ihnen immer der Rhythmus das Wichtigste war und dieser Rhythmus war alles andere als deutsch. Ihre bekanntesten Sänger waren ein schwarzer Amerikaner und ein Japaner. Ihr Sound war international, dennoch paßten sie nie in das anglo-amerikanische Pop-Format, welches die meisten deutschen Bands nur wenig später wieder eingeholt hat. Bevor Irmin Schmidt zur Rockmusik kam, arbeitete er als ausgebildeter (und preisgekrönter) Dirigent und Pianist und jahrelang im Bereich der Klassischen Avantgarde. Eine denkbar große Umstellung, urplötzlich von einem Rockpublikum umjubelt zu werden. "Es ist so gekommen, weil ich die jubelnden Leute wichtig finde und auch zusammenarbeiten wollte mit Leuten, die jubeln und feiern. Also hab ich diese Band gegründet, denn bei Cage und Stockhausen ist es mit dem Jubeln nicht weit her. Jaki hatte die gesamte Jazz-Geschichte durchspielt, Holger war noch neumusikalischer als ich, und Michael Karoli war zehn Jahre jünger und brachte die Beat-Einflüsse mit, die uns völlig neu waren. Ich habe ja die Stones erst begriffen, nachdem ich Hendrix und Zappa gehört hatte. Dann besuchte uns Malcolm Mooney eines Tages im Studio und fing spontan an zu singen. Das war dann der Zündfunke. Plötzlich waren wir eine Rockband". Rockband ja, doch eine vergleichbare wurde nie mehr gefunden. Uhrwerkartig verzahnte, hypnotisierende Rhythmen, dieser gummiartige Klang vom Baß (Holger Czukay spielte of mit Nylonhandschuhen) die minimalistischen Orgel-Stakkati und dieses psychedelische Gitarrenflirren bildeten eine Mischung, die bis heute einzigartig geblieben ist und den Can-Sound zeitlos macht. Als Damo Suzuki, der vorher unter anderem in München bei dem Musical "Hair" mitgewirkt hatte, 1970 als neuer Sänger einstieg, hoben Can in gänzlich neue Klang-Sphären ab und produzierten solche Meilensteine wie die Alben "Tago Mago" und "Ege Bamyasi". "Das Besondere an Can war diese Innenspannung. Wir waren grundverschiedene Musiker mit den unterschiedlichsten Perspektiven und haben uns oft gestritten. Denn bei all der Spontaneität waren wir auch immer Perfektionisten. Nur in einer Sache waren wir uns immer einig: Wir waren auf der Suche nach den magischen Momenten, wo alles zusammenpaßt und die Musik sich sozusagen selber spielt. Glaubt man den Zeitzeugen, so gab es genug solcher Momente, und nicht wenige wurden sogar auf Tonträgern konserviert.
"Ohne zu wissen, was wir eigentlich machen wollten" (O-Ton Irmin Schmidt) startete am 19. Juli 1968 "die vielversprechendste Band der Welt"(New Musical Express). Knapp 30 Jahre später gilt dieses seltene Lob einer englischen Musikzeitschrift für eine kontinentaleuropäische Band im vollen Umfang. Der Einfluß von Can auf nachfolgende Musikergernerationen ist mindestens ebenso wichtig wie der von den Beatles, Rolling Stones, Velvet Unterground oder Jimi Hendrix. Mit dem kompromißlosen Klassiker TAGO MAGO, der 1970 zwischen abstrakten Tagträumen ("Aumgn") und klaustrophobischen Alpträumen ("Mushroom") zum musikalischen Abenteuerspielplatz mutierte, tönten Can treffend und hypnotisch als Speerspitze der Neuen Deutschen Avantgarde. Die Transformation nach Shangri-La, ins Land der ewigen Jugend, vollzog sich mit EGE BAMYASI. Seit seinem Release 1972 hat der siebenteilige Songzyklus nichts an Spontanität, Originalität und Farbe verloren. Doch erst für den symphonisch geratenen Nachfolger FUTURE DAYS vergaben selbst die verwöhnten britischen Kritiker Höchstnoten. Die mit Rosko Gee und Reebop Kwaku Baah eingespielten Alben SAW DELIGHT und CAN sind weitere Beweise für die ungebrochene visionäre Kraft der Band. RITE TIME liegt qualitativ etwa auf gleicher Wellenlänge wie das allererste, jedoch erst 1981 versffentlichte Can-Meisterwerk DELAY 1968. Die Sampler CANNIBALISM II und III fassen mit allerlei raren Obskuritäten die späten Gruppen- und Solo-Jahre zusammen. Als Einstieg in die wundersame Welt von Can empfehlen sich zwei Doppel-CDs: ANTHOLOGY kompiliert 25 Jahre Bandhistorie. Und das '97er Remixalbum SACRILEGE mit Can-Apologeten wie Sonic Youth, The Orb, Air Liquide oder Brian Eno klingt witzigerweise keine Spur frischer als die Originale.
Daß etwas anderes als Rock'n'Roll dabei herauskommt, wenn zwei Kompositionsschüler des Neutöners Stockhausen wie Irmin Schmidt und Holger Czukay eine Band gründen, daß der studierte Blick auf Pop repetitiver Musik einen ganz anderen Groove erzeugt, genau das ist jedoch das Kapital, welches weit über das nun bald zwei Jahre andauernde Krautrock-Revival in England hinaus Can's einzigartigen Status begründet. Einstürzende Neubauten, Devo, Crass, Joy Division, Talking Heads..., aus welchen Gründen auch immer sich Bands mit Attributen des Maschinenhaften schmückten, die Gruppe Can hatte mit seriellen Beats, unbeirrten Oktavsprüngen im Baß und stehendem Gitarrenfuzz ein Faß aufgemacht. "A drumbeat 24 hours a day" sang Malcolm Mooney irgendwo auf dem 20-minütigen Original, das 1969 aus zwei exzessiven Livesessions auf Schloß Nörvenich zusammengeschnitten wurde. Als hätte er damals schon den Master Of Ceremony für das Groove-Kontinuum geben wollen, das 27 Jahre später mit der elektronischen Clubmusik Realität geworden ist.
Die deutsche Rockband CAN hat Musikgeschichte geschrieben. In den zehn Jahren ihres eigentlichen Bestehens von 1968 bis 1978 erweiterte die Formation die Grenzen der Musik. Das Quintett experimentierte mit neuen Sounds, entwickelte neue Klänge und wurde so schnell zur Avantgarde der elektronischen Musik. In den frühen 80er Jahren diente die Musik von "CAN" englischen "New Wave"-bands wie "Joy Division", "Ultravox" und "New Order" als Vorbild. Jetzt haben sich die musikalischen Enkel dem Werk der Band angenommen und unter dem Titel "Sacrilege" ein Remix-Doppel-Album produziert.
Was wird einst übrig bleiben von der deutschen Kunst zwischen dem letzten Weltkrieg und dem Jahrtausendende ? Böll vielleicht, Beuys, Fassbinder und noch ein, zwei andere. Und auf jeden Fall Can. Wie keine Band außer ihr vermochten die Kölner Langzeit-Einfluß auf Generationen von Rockmusikern, die größtenteils nicht einmal aus Deutschland kommen, zu nehmen. Jetzt mehr als zehn Jahre nach der Aufnahme zur letzten gemeinsamen Platte, kehrt Can über Umwege zu Can zurück. Im Vorfeld des dreißigjährigen Bandjubiläums haben Jaki Liebezeit, Holger Czukay, Irmin Schmidt und Michael Karoli sich von Bands, Projekten und Künstlern remixen lassen, deren Ästhetik auf die eine oder andere Weise in Zusammenhang mit Can steht: Sonic Youth, Brian Eno, The Orb, A Guy Called Gerald, Air Liquide, Westbam, Bruce Gilbert und noch ein paar andere. Die Originale sind teilweise so stark verfremdet, daß man sie kaum mehr wiedererkennt. Doch darauf kommt es ohnehin nicht an. Begriffe wie Original oder Kopie verlieren angesichts der Unbefangenheit, mit der die ursprünglichen Tracks aufgemischt wurden, ihr Bedeutung. "Spätestens seit unserem Album "Tago Mago" von 1970, also lange vor den Anfängen der Sample-Technik", erinnert sich Bassist Holger Czukay, "begannen wir im Sinne dieser Medien zu denken" Can müssen sich nicht ins Verhältnis zu ihrer eigenen Vergangenheit setzen. Sie waren immer Überwinder ihrer selbst. "Sacrilege" markiert exakt den Punkt, an den Can selbst gelangt ist. Die mannigfaltigen Drum&Bass-, Ambient-, Techno- und Art- Rock-Remixe sind trotz ihrer Verschiedenartigkeit aus einem Guß, verraten einen musikalischen Willen, der in einzigartiger Weise in eine andere Zeit transponiert wurde. "Sacrilege" ist daher ein waschechtes CAN-Album, kein Tribut an die Band. Vielleicht ist die Doppel-CD in sich sogar von einem kontinuierlicheren Fluß gezeichnet als alle regulären Albem der Gruppe. Jeder Remixer scheint an den Gedanken anzuschließen, den sein Vorgänger gerade nicht zu Ende formulieren konnte. Den zwei CDs haftet das Flair der Unendlichkeit an. Man kann noch so sehr in die Tiefe gehen und stößt doch immer wieder auf neuen Sphären.Es ist Musik, die einfach da ist, ohne Anfang und Ende. Eine mystische Verquickung von Archaik und Futurismus. Can, dafür steht "Sacrilege" als Beweis, ist immer eine Entdeckung wert. Auch heute. Die Stücke der Band geben selbst dreißig Jahre nach ihrer Entstehung noch genug her, um den Nachgeborenen als Inspirationsquelle zur Entwicklung einer eigenen Klangsprache zu dienen. Dadurch, daß sie remixt wurden, sind sie nicht weniger CAN als zuvor. Sie sind lediglich ein bißchen mehr Allgemeingut. |
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FRENCH PRESS EXTRACTS
"Une partie fort substantielle des articles ou essais traitant de Can commence ainsi: 'Peu de groupes ont eu une influence aussi grande que ...' Cette affirmation, devenue aujourd'hui lieu commun, n'a cependant jamais semblé aussi pertinente."
"De 1967 à 1979 Can a incarné une musique riche, aventureuse, avant-gardiste, complexe et inventive, s'inscrivant dans la mouvance de groupes tels Soft Machine, King Crimson ou encore Van Der Graaf Generator. Mais, à la différence de ces progressistes anglais, les Allemands de Can ont exercé et exercent toujours une influence considérable sur les groupes indus, post-grunge, thrash, jungle ou encore trip-hop."
"A 50 ans bien tassés de moyenne d'âge, le second groupe allemand le plus influent des seventies - après la Bande à Baader - peut en effet contempler à l'oeil nu les points d'impact de ses déflagrations. De Brian Eno à Tortoise, de l'historien du krautrock Julian Cope à Moonshake - qui doit son nom à l'un des titres de l'album Future Days - , de Public Image aux Happy Mondays - dont le Hallellujah fait à l'évidence écho au Halleluhwah de Tago mago - jusqu'à Aphex Twin, Sonic Youth, The Fall ou The Orb, Can est à peu près partout lorsque le rock s'automutile, fait imploser sa mythologie, ses coutumes poussiéreuses, pour reconstruire sur du neuf. Can a donc inventé le post-rock alors que le rock en était encore à s'inventer lui-même."
"Can, le groupe allemand le plus influent du monde..."
"Formé en 1968 à Cologne par deux ex-étudiants de Stockhausen (Schmidt et Czukay), le groupe, durant ses dix années d'existence, a indéniablement contribué à façonner le paysage musical actuel. En mêlant avant-garde et rock music, en répétant jusqu'à seize heures par jour afin de parfaitement se connecter les uns aux autres, ils ont su créer une entité capable de la pire dureté mais aussi de sensibilité."
"Près de 20 ans après la séparation du groupe en 1978, la musique de Can est plus que jamais actuelle. Toute une frange de compositeurs tant rock, world que techno considèrent le groupe allemand comme le père de leurs expérimentations musicales."
"Impossible de faire plus déjanté que Can. Les sceptiques, pour s'en convaincre, pourront acquérir Monster Movie et écouter en boucle You Doo Right , les deux oreilles collées aux enceintes. Car ce titre c'est d'emblée, là, dans la pièce, toute la punkitude des Clash, Ramones et autres Sex Pistols avec (mais oui!) un zeste de langueur céleste et océane chère à ces trip-hoppers d'avant l'heure qu'étaient Tangerine et Van Der Graaf. Can, il faut le dire, inventait le punk avec quelque neuf ans d'avance, tout en dessinant avec une égale ferveur avant-gardiste les grandes lignes de ce qu'on appellerait par la suite ambient. " |
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AMERICAN PRESS EXTRACTS
"Can's formidable reputation is based on a stunning series of early albums made with American vocalist Malcolm Mooney ("Monster Movie" 1968) and Japanese singer Damo Suzuki ("Tago Mago" 1971, "Ege Bamyasi" 1972, "Future Days"1973). The band dissolved in the late '70s after recording more than a dozen albums and releasing several compilations but regrouped briefly with Mooney in 1989 for the reunion album "Rite Time"." "Can's fusion of classical rigor and rock experimentalism influenced such diverse latter-day artists as Public Image Ltd., Talking Heads, Einstürzende Neubauten, Pete Shelley, Brian Eno, and Sonic Youth."
"Can albums were magical events, inseparable from the specific conditions under which they were made. Brian Eno acknowledges as much in a letter of apology to the band that forms part of the CD's liner notes: 'In your recordings, more than most other people's, you captured the spirit of a time and place and a certain type of musical community, an attitude to playing, a philosophy. That's what we all liked about you: it wasn't just music. I kept thinking that whatever one does to those recordings now (in my mind, anyway) threatens that and turns it into something that is 'just more music''."
"Even in the wild whorl of kraut rock - as Germany's progressive psychedelia of the late '60s and '70s was known - Can stood apart. As older academics steeped in neoclassical, free jazz and electronics, they came at rock from the outside; with a healthy disregard for convention, Can played rock music as if it were a fascinating toy to be taken apart, fiddled with and then cleverly reassembled to new specifications."
"On their best albums - Tago Mago, Ege Bamyasi, Future Days and Soon Over Babaluma - they made rock seem a like a limitless place." |
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COMMENTARIES BY ROB YOUNG Rob Young is a music writer and has been Deputy Editor of The Wire magazine since 1994. He has written about many areas of contemporary music including Krautrock and new German Electronica, avant rock, Techno, free improvisation, musique concrete, and more. He also DJs as The Wire Sound System, and co-hosts the monthly club Scratch in London.
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COMMENTARIES
BY DUNCAN FALLOWELL
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